Wer, wie viele Menschen in Deutschland, angesichts sinkender Reallöhne, teilweise mehrfach verschachtelter Zeitarbeitsfirmen und Subunternehmen keine Rücklagen hat und z.B. wegen Krankheit für einige Monate nicht arbeitsfähig ist, dem kann schnell die Obdachlosigkeit drohen.
Die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers fällt nach 6 Wochen aus und die Mühlen des Jobcenters mahlen schwer durchschaubar, kompliziert und vor allen Dingen langsam.
Da heißt es dann z.B. man sei nicht hilfebedürftig für eine bestimmte Sozialleistung, weil man zunächst andere Sozialleistungen beantragen müsste und ohne einen Ablehnungsbescheid für eine Leistung, könne keine andere bewilligt werden. Jeder weitere Antrag kostet Zeit, es fließt kein Geld während sich gleichzeitig Mietschulden aufbauen, bis diese in einer Räumungsklage durch den Vermieters münden.
Nimmt man dann einen neuen Job, hat sich der Sozial-Status wieder geändert, denn man hätte jetzt ja Arbeit und müsste wieder andere Anträge stellen. Zweitrangig ist da, ob das Gehalt wegen erforderlicher Lehrgängen nur wenige hundert Euro pro Monat beträgt.
So wird der verzweifelte Bürger monatelang in einer Bürokratieschleife gehalten. Es geht nichts Wesentliches voran bis auf natürlich die Räumungsklage eines großen Wohnungskonzerns. Da mahlen die Mühlen der Verwaltung plötzlich schnell genug, um die drohende Katastrophe in die Wirklichkeit umzusetzen und die Familie mit ihrem zwei Monate alten Säugling neun Tage vor Weihnachten auf die Straße zu setzen.
So etwas gilt natürlich nur für die eigenen Bürger. Bei Fremden, selbst wenn sie illegal nach Deutschland eingedrungen sind, keinerlei Nachweise über ihre Schutzbedürftigkeit und noch nicht einmal über ihre Identität beibringen können, oder diese Nachweise sogar vorsätzlich vernichten, ja da mahlen die Mühlen der Verwaltung ebenfalls in einer beachtlichen Geschwindigkeit. Keine Kosten und Mühen werden da gescheut, und im Zweifelsfall ist es die auch Unterbringung in Hotels oder das Lufttaxi aus dem Ausland.
Deutschland hat einen Sozialstaat, aber die Einzigen, die davon am wenigsten profitieren, sind die Deutschen selbst. Das zweierlei Maßstabsprinzip ist hier faktisch schon so weit fortgeschritten, dass man durchaus von Diskriminierung der eigenen Bürger sprechen kann, obwohl diese doch eigentlich nach Artikel 3 Grundgesetz ausgeschlossen sein sollte.
Wendet sich der Bürger an etablierten Parteien, die noch vor wenigen Monaten mit Blumen, Kugelschreibern oder Süßigkeiten um seine Gunst geworben haben, dann gibt es nur Funkstille. Wofür auch? Die Wahlen sind vorbei, das Stimmvieh hat seine Schuldigkeit für die nächsten Jahre getan und kann ab da weiter gemolken werden.
Das ist Deutschland, wie es schon nur wenig abseits der schönen Fassade aussieht.